Geschichte
Vom Chänzeli bis zum Missionszelt
Die Mitglieder des Jodlerchörli Lehn waren seit jeher nicht um originelle, manchmal spassige Ideen verlegen. Nebst der Pflege des Jodelgesanges wurde viel für das kameradschaftliche und das gemütliche Zusammensein getan. So überlegten sich die Mitglieder in den Siebzigerjahren lange Zeit, eine Vereinshütte zu bauen. Schliesslich erwarb man 1970 in Luzern eine alte Schäferhütte und zügelte diese auf die Strickegg. Dort wurde sie in nur zwei Monaten aufgebaut und in eine Vereinshütte umgewandelt, die fortan "Chänzeli" getauft wurde. Viele unvergessliche Feste, Vereins- und Familientreffen erlebten dort die Mitglieder des Jodlerchörli. Im Laufe der Jahre liess das Interesse am "Vereinshüttli" etwas nach und der Zahn der Zeit nagte daran. Vor einigen Jahren wurde diese abgebrochen.
1976 hatte einer die Idee, ein Fass Wein zu kaufen und diesen selber in Flaschen abzufüllen. Eigens dafür wurden von der Firma Caves Didier, Grands Vins de France Etiketten gedruckt. Eines Abends hiess es anstatt proben, Wein abfüllen und etikettieren. Der "Saint-Vivieux, réserve speciale du Jodlerchörli Lehn" mundete ausgezeichnet.
Nachdem das Jodlerchörli die Lehnchilbi einige Jahre ohne - oder mit einem gemieteten Zelt - durchführte, schauten sich einige der Mitglieder nach einem eigenen Zelt um. In der Tierwelt wurde man fündig. 1993 erwarb das Jodlerchörli von der Evangelischen Zeltmission ein rundes, orange-leuchtendes Zelt. Eine Zeltgruppe kümmerte sich fortan und bis heute um Erneuerung, Instandhaltung und Vermietung des Zeltes.
Vom Chäppelifäscht zur Lehnchilbi
Aus Anlass des 50-Jahrjubiläums der Lehnkapelle im Jahre 1979 organisierte die Kapellenstiftung ein "Chäppelifäscht". Das Jodlerchörli wirkte im Gottesdienst mit und half beim Organisieren. Weil das Fest zu einem grossen Erfolg wurde, beschlossen die Mitglieder des Jodlerchörli, ab 1980 jährlich eine Lehnchilbi durchzuführen. Diese war fortan während Jahren ein beliebter und gut besuchter Anlass. In den letzten Jahren nahm das Interesse bei den Besuchern etwas ab. Mit neuer Gestaltung in einen Lehn-Brunch versuchte man, den Anlass attraktiver zu machen. Seit einigen Jahren wirkten auch die Schüler vom Lehn mit und boten zu Gunsten der Klassenkasse allerlei Attraktionen und Spiele. Mit der Schliessung der Schule Lehnwird nun wohl auch dieser Anlass verschwinden.
Viel beachtete Theatertradition
1971 wollte der Verein aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums etwas Besonderes bieten. So hatte der damals junge Lehrer Gody Studer, Mitglied des Jodlerchörli die Idee, ein Theater aufzuführen, bei dem die Jodellieder gleich integriert werden sollten. Mit Begeisterung wurde diese Idee umgesetzt und das Stück "Uf de Chrüzmatt" von Karl Waser einstudiert. Mutig wurden gleich eine Kinderaufführung und drei Abendaufführungen angesetzt. Der Erfolg war durchschlagend - alle Aufführungen waren ausverkauft und es konnte sogar eine Extraaufführung gespielt werden.
An diesen damaligen Erfolg knüpfte das Jodlerchörli an und spielte fortan im Zweijahres-Rhythmus mit immer grossem Erfolg Theater, wobei man an den ins Stück eingebauten Liedern festhielt. Die Theatertradition gehört inzwischen fest zum Vereinsleben des Jodlerchörlis. Im Laufe der Jahre wurden 19 Stücke gespielt, wovon Gody Studer zehnmal Regie führte. Das Jodlerchörli Lehn hatte das Glück, 1997 mit Lehrer Simon Strebel ein Theater begeistertes Mitglied zu gewinnen. Simon Strebel führt seither nicht nur erfolgreich Regie, er hat auch Stücke selber geschrieben und andere für das Jodlerchörli Lehn bearbeitet. Sein erstes Stück war "De Fluech uf de Schrattealp", das er 1998 für das Jodlerchörli Lehn geschrieben hat. Inzwischen werden jeweils acht Aufführungen geplant und zehn - mit jeweils zwei Extraaufführungen - gespielt. Das Jodlerchörli darf auf ein begeistertes Theater-Stammpublikum zählen.